Phase 3 – Umsetzung

Vom Plan zur Wirklichkeit
In der Umsetzung werden die Pläne ausgeführt, Schritt für Schritt materialisiert und Initiateur*innen lernen spätestens jetzt die Eigendynamik ihres Projekts kennen. Steuerungstools helfen Ihnen, den Überblick zu bewahren und angemessen auf Anforderungen zu reagieren. Gleichen Sie den Projektfortschritt anhand von Erfolgsindikatoren (siehe PM-Tools) laufend mit Zielen, Mission Statement und Leitbild ab. Folgende Fragen können helfen, eventuell nötige Kurskorrekturen in die Wege zu leiten: Woran erkennen wir unseren Fortschritt? Erreichen wir unsere Meilensteine? Was ist noch nötig, um die gemeinsamen Ziele zu verwirklichen?

Nachbar*innen informieren und aktivieren
Viele Menschen wünschen sich, dass ihr Stadtteil mit essbaren Pflanzen begrünt wird und wollen auch selbst etwas dazu beitragen. Um sie zu erreichen und einzubinden, nutzen Sie geeignete Kanäle: ein Newsletter für die Öffentlichkeitsarbeit, regelmäßige Veranstaltungen für Austausch, Befragungen oder Gespräche um zu erfahren, ob und wie sich Nachbar*innen in essbare Begrünungsprojekte einbringen wollen. Klären Sie folgende Fragen: Wen möchte ich/ möchten wir ansprechen? Wie kann ich Mitbürger*innen erreichen? Wie stehen Anwohner*innen dem Projekt gegenüber? Was soll meine Kommunikation bewirken?

Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung  
Spätestens in dieser Phase sollte geklärt sein, wer auf politischer und auf administrativer Ebene für Ihr Projekt zuständig ist. Dabei kann es um simple Projekteinreichungen in einem vorgegebenen Verfahren gehen oder um monatelange Verhandlungen, die viel Überzeugungsarbeit brauchen. Je innovativer ein Projekt ist, desto öfter müssen neue Wege erst geebnet werden. Identifizieren Sie jene Personen, die Ihrem Vorhaben positiv gesonnen sind und jene, die erst gewonnen werden müssen. Binden Sie beide Gruppen adäquat ein. Leitfragen: Wer soll informiert und eingebunden werden? Wo liegen Zuständigkeiten, Verantwortung und Entscheidungsmacht? Wen kann und muss ich gewinnen?

Hindernisse überwinden
Die Ärmel hochzukrempeln, zur Tat zu schreiten und erste Resultate zu sehen, kann sehr motivierend sein. Es können aber auch Hürden auftreten und Sie müssen manche Pläne möglicherweise auf Basis Ihrer Erfahrungen verwerfen oder anpassen. In der Praxisphase brauchen Sie Durchhaltevermögen, um Schwellen und Hindernisse erfolgreich zu überwinden und sich ev. mit Kritiker*innen auseinanderzusetzen. Versuchen Sie, kritische Stimmen zu verstehen und zur Verbesserung des Projekts zu nutzen. Bauen Sie durch Ihre Gespräche mit Entscheidungsträger*innen und Geldgeber*innen Vertrauen auf. Finden Sie Anknüpfungspunkte, wie Wissen und Fähigkeiten bei den Mitwirkenden vermehrt werden können. 

Methoden und Werkzeuge
Auch beim Umsetzen hilft der Methodenkoffer: Nutzen und Etablieren Sie Selbstorganisations-Tools für eine flüssige Projektsteuerung und um den Überblick zu bewahren. Projektmanagement-Methoden wie Zeit- und Meilensteinpläne und Tasklisten sind in der Umsetzungsphase kaum wegzudenken. Methoden für Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung helfen, Menschen zu erreichen und die Wirkkraft zu erhöhen. Methoden für Teamkommunikation unterstützen dabei, Hürden zu überwinden. Last but not least braucht es Fachwissen und gärtnerisches Wissen bei der Umsetzung.

Leitfragen zur Umsetzung

  • Wie setzen wir konkret um? Wer übernimmt welche Verantwortungen? 
  • Welche Strukturen und Tools brauchen wir um die Umsetzung zu organisieren?
  • Wie implementieren, managen, administrieren und dokumentieren wir das Projekt?
  • Welche Erfolgsindikatoren haben wir und wie wollen wir diese messen? 
  • Welche Ergebnisse haben wir erreicht, welche Anpassungen sind aufgrund der bisherigen Umsetzungen und Messungen nötig?

Checkliste Umsetzungsphase

  • Finanzierung geklärt, Umsetzung gestartet
  • Management- und Dokumentationsmethoden ausgewählt und aktiviert. Erfolgsindikatoren (KPIs) bestimmt.
  • Todos schrittweise abgeschlossen.
  • Projektfortschritte anhand von Erfolgsindikatoren bestimmt und evaluiert. Strategie und Umsetzung entsprechend angepasst
Bild: Essbare Stadt Dornbirn

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