Evaluieren & Bewerten

Bild: Michal Jarmoluk, Pixabay

Der Prozess von Messen, Analysieren, Evaluieren und Bewerten ist zentral in Projekten und umfasst unterschiedlich Bereiche – wie Planung, Finanzierung, Contorolling, Risikomanagement und Verbreitung.
Im Zuge der Projektsteuerung ist dieser Prozess permanent im Gange und je besser die Informationen aus den Messungen sichtbar werden, desto flüssiger kann sie ablaufen. Schwerpunktmäßig erfolgen Evaluierung und Bewertung gegen Projektende, sobald zunehmend Ergebnisse vorliegen, die auf ihre Qualität im Sinne der Zielsetzungen geprüft werden können. Damit die Evaluierung gelingen kann, ist es jedoch wichtig, bereits in der Anfangsphase des Projekts Klarheit über Ziele und gewünschte Ergebnisse zu erlangen und festzulegen, anhand welcher Kriterien – sogenannte Erfolgsindikatoren (vgl. Tools für Projektmanagement) diese gemessen und bewertet werden sollen. Für die Einbindung von Investoren und Fördergebern ist es grundlegend, möglichst konkret zu formulieren welches Problem in dem Projekt adressiert und welche Lösung angestrebt wird und sowohl die Ausgangslage als auch die Ziele anhand von Messzahlen zu bestimmen – bspw wie hoch aktuell Kosten für Grünraum und Pflege sind und wie viel eingespart werden soll, wie hoch die Hitzebelastung ist und wieviel sie reduziert werden soll und dergleichen.

Durch Meilensteine wird festgelegt zu welchem Zeitpunkt welche Ergebnisse vorliegen müssen, um im vorgesehen Zeitrahmen die angestrebten Projektziele erreichen zu können. Auch hier ist es hilfreich Kriterien zu formulieren anhand derer die erfolgreiche Erreichung des Meilensteins bestimmt wird. 

Die Erhebung und Bewertung von Erfolgsindikatoren kann mittels qualitativer und quantitativer Tools erfolgen. Hier werden beschrieben:

  • Skalen
  • Sozialbarometer
  • Abschlussumfrage
  • Reflexionsinterviews
  • Ernte Wiegen & Monetären Wert bestimmen
  • Weitere Links

Skalen
Auf Skalen kann die subjektive Wahrnehmung der Veränderungen durch ein “essbar” – Projekt abgebildet werden. Die Kernfrage dazu: Was hat sich wie stark in welche Richtung verändert? z.B. Die Anzahl der Grünflächen in meinem Grätzl hat seit Beginn des Projekts stark abgenommen – leicht abgenommen – ist gleich geblieben – hat leicht zugenommen – hat stark zugenommen; meine Lebensqualität hat sich dadurch – deutlich verbessert – etwas verbessert – ist gleich geblieben – verringert…
Wer zu Beginn eines Projekts Ziele erarbeitet und Indikatoren für diese Ziele festgelegt hat, kann sich im Laufe des Projekts und am Ende auf diese beziehen. Ein Ziel könnte z.B. sein: Wir wollen mehr öffentliches Obst in unserem Stadtteil haben. Ein Indikator dafür wäre die Anzahl der neu gepflanzten Obstbäume- und Sträucher.

Sozialbarometer
Skalen können niederschwellig in Workshops oder Meetings eingebaut und abgefragt werden und schnell aussagekräftige Informationen liefern. Bei einer Gruppenveranstaltung wird in der Mitte des Sitzkreises eine ‘Skala von 0 bis 10’ am Boden als Linie imaginiert (oder aufgelegt) und die Anwesenden positionieren sich entsprechend der Fragestellung zu einem Thema darauf, zB:  Wie zufrieden sind sie mit dem Stand des Projekts / Gestaltung des Grünraums / Entwicklung des Teamspirits …? Genauso können einfach 2 Pole definiert werden, ohne Skala. Die jeweils extrem positionierten Personen sowie einige aus der Mitte und einem Pulk werden gefragt, wie sie zu ihrer Einschätzung gekommen sind. Die Aussagen werden (anonym) aufgezeichnet und  später verwertet. Als Zusatz kann eine weitere Linie senkrecht zur ersten imaginiert werden (also ein Kreuz), mit 2 passenden weiteren Polen, zB: total zufrieden – total unzufrieden // völlig erschöpft – voller Power.  

Abschlussumfrage
Um herauszufinden, was die beteiligten Personen vom umgesetzten Projekt halten, wie sie den Prozess empfunden haben und was sie sich beim nächsten mal anders wünschen würden, ist eine Umfrage nach Projektabschluss sinnvoll. Feedback und Evaluation sind sehr hilfreich, wenn nächste Schritte und neue Projekte angedacht werden, denn eine gewisse ‘Betriebsblindheit’ erschwert Akteuren, die Außenwirkung und den Nutzen ihrer Taten für andere Personen abzuschätzen. Die bestehenden Kontakte und Medienkanäle sind leicht für eine solche Umfrage nutzbar. 

Reflexionsinterviews 
Was hat das Ganze uns tatsächlich gebracht? Was hat sich verändert und was können wir lernen? Reflexionsinterviews regen zum Nachdenken über umgesetzte Aktivitäten an und unterstützen die Dokumentation. Link zum Tool

Ernte Wiegen & monetären Wert bestimmen 
Wieviel Gemüse kann auf 10 m² wachsen? Die Erntemengen zu wiegen und ihren ökonomischen Wert zu bestimmen motiviert und zeigt, welche Ergebnisse man erzielen und sich beim Einkaufen sparen kann. Link zum Tool

Inspirierende Beispiele zur sozialen Wirkungsmessung der Gemüseackerdemie:  
https://www.gemueseackerdemie.de/ueber-uns/wirkung/wirkungsberichte/

Gelungenes Kursbuch zum Thema soziale Wirkungsmessung: 
https://www.phineo.org/kursbuch-wirkung

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