Gemeinden haben verschiedene Wege gefunden, die Mitgestaltung des öffentlichen Raums durch Bürger*innen zu ermöglichen und zu erleichtern. Worauf kommt es an?
Damit Bürger*innen den öffentlichen Raum mitgestalten können, brauchen sie meist die Unterstützung und Zustimmung der verwaltenden Organisationen. Um die Mitgestaltung zu erleichtern haben viele Gemeinden Anlaufstellen, Programme und Regeln geschaffen. Diese beziehen sich entweder auf eine ganz spezielle Form der Nutzung öffentlicher Räume, wie z.B. Gemeinschaftsgärten, Bepflanzung von Grünflächen rund um Straßenbäume oder die Begrünung von Fassaden oder ganz allgemein auf die Möglichkeit der Mitgestaltung. Häufig wird auch noch weitere (materielle und immaterielle) Unterstützung bei der Umsetzung angeboten.
Was braucht es dafür?
Die Gemeinde muss die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen und klären unter welchen Bedingungen Bürger*innen Raum mitgestalten können. Dabei achtet sie darauf, dass die Projekte engagierter Bürger*innen auch im Interesse der Allgemeinheit sind. Die zuständige Verwaltungsebene definiert dann Ansprechstellen und Abläufe definieren und Bürger*innen werden über die Möglichkeiten der Mitgestaltung informiert.
Nutzen für ein essbar – Projekt
Engagierte und motivierte Menschen finden leicht Ansprechpartner*innen für ihre geplanten Projekte und können rasch herausfinden, ob und unter welchen Bedingungen ein Baustein umsetzbar ist. Ressourcenverschwendung und Entmutigung durch lange und aufwendige Genehmigungsprozesse können eingedämmt werden.
Herausforderungen/ Erfahrungen
In der essbaren Seestadt hat sich vor allem die Genehmigung von Bausteinen auf öffentlichen Flächen als schwierig herausgestellt. Oft war es schon schwierig herauszufinden, wer überhaupt zuständig ist und an wen Anträge zu stellen sind. Mit jeder zuständigen Stelle musste extra das Gespräch gesucht werden. Die Bedingungen, unter denen eine Fläche genutzt werden kann, blieben ebenfalls sehr lange unklar. Die Begründungen, warum ein Projekt nicht umgesetzt werden kann, waren für die Initiator*innen oft nicht nachvollziehbar. Es wuchs der Wunsch der engagierten Seestädter*innen nach klaren Abläufen und Unterstützung beim Behördenmarathon.
Beispiele:
Garteln um’s Eck Wien
Gevltuin Policy NL
Beni Comuni Trento
Main Verte Paris
Grätzloase Wien