Gartenpraxis: reduzierte Bodenbearbeitung

Bild: Grelinette, francevinto.fr

Gärtnern ohne Spaten? Zeit und Kraft sparen und dem Boden etwas Gutes tun, das klingt doch fast zu schön um wahr zu sein.

Bei der reduzierten Bodenbearbeitung wird der Boden nicht mehr umgestochen, also nicht mehr gewendet, sondern nur mehr durchlüftet. Etwaige Kompostgaben werden oberflächlich aufgebracht und dann mit der Grabegabel oder einem dafür besonders gut geeigneten Handwerkzeug, der Doppelgrabegabel (oder Französisch Grelinette) eingearbeitet. Die Vorteile dieser Methode sind, dass es nicht zu einer Umschichtung der Bodenschichten und damit einer Störung des Bodenlebens kommt. Gleichsam hat man die Vorteile der Belüftung und Auflockerung des Bodens. Bei der Nullbodenbearbeitung wird eine dicke Schicht Kompost oder Komposterde an der Oberfläche aufgebracht und direkt darin gepflanzt oder gesät. Der fruchtbare Kompost oder die Komposterde dient als Mulchschicht, kann dadurch darunter keimende Unkräuter unterdrücken, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens und ernährt die Bodenlebewesen, die wiederum die Nährstoffe für die Pflanzen zur Verfügung stellen.

Weitere Vorteile einer reduzierten, nicht wendenden oder Nullbodenbearbeitung:
Kraft- und Zeitersparnis, weniger Beikräuter, da die Samen nicht an die Oberfläche gebracht werden

Links:
Ruth Stout, mit ihrer „lazy gardening“ („faules Gärtnern“) Methode: https://en.wikipedia.org/wiki/Ruth_Stout
Charles Dowding: https://charlesdowding.co.uk; https://www.youtube.com/channel/UCB1J6siDdmhwah7q0O2WJBg
Marie von Wurzelwerk: https://www.wurzelwerk.net; https://www.youtube.com/channel/UCzrwDTU6gomqaAV8Wxr6G5g 

Vertiefende Infos gibt es hier (link zu fibl Endbericht).
Basierend auf: Waltner, B. (2021): Agrartechnische Bewertung in “Publizierbarer Endbericht zum Forschungsprojekt essbare Seestadt”, Wien.